Parodontalbehandlung

Parodontitis ist eine heimtückische, meistens chronisch verlaufende, entzündliche Erkrankung, die durch den Einfluss spezieller Mundbakterien entsteht. Diese Erkrankung führt dazu, dass der Zahnhalteapparat irreversibel zerstört wird, ohne Beschwerden oder Schmerzen zu verursachen. So wird die Erkrankung von den Betroffenen selbst nicht wahrgenommen und die Zähne mit der Zeit locker. Wird nicht rechtzeitig eingegriffen, gehen diese verloren. Die Behandlung dieser Erkrankung erfolgt bei jedem Betroffenen gleich:

  • Vorbehandlung
  • Evtl. Keimtest
  • Konventionelle Behandlung
  • Chirurgische Behandlung
  • Nachbehandlung
  • Erhaltungstherapie/Recall

 

Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung, verursacht durch spezielle Mundbakterien. Solche Bakterien leben und vermehren sich in den Belägen auf den Zähnen und der Zunge. Diese Beläge bieten einen sicheren Schutz für die Bakterien. Die vollständige Eliminierung dieser schädlichen Keime ist leider nicht möglich. Wir sind nur bedingt in der Lage, die ungehinderte Vermehrung der Bakterien durch die Zerstörung der Lebensräume, so gering wie möglich zu halten. Damit ist die Vorbehandlung der erste Schritt zur langfristigen Beseitigung der Beläge.
Die Vorbehandlung besteht in unserer Praxis aus 3 Terminen zur professionellen Zahnreinigung (PZR). Dadurch werden die Defizite in der Mundpflege ermittelt, ein individuelles Pflegeprogramm erarbeitet, genau instruiert und viel geübt. Das ist die Voraussetzung für die Parodontitisbehandlung und entscheidend für den Erfolg.

Unter bestimmten Umständen ist es sinnvoll, die schädlichen Keime genau zu identifizieren, um eine effektivere parodontale Behandlung zu ermöglichen. Das Vorhandensein bestimmter aggressiver Keime erfordert eine unterstützende, antibiotische Behandlung. Um diese aggressiven Keime zu bestimmen, werden Proben aus den parodontalen Taschen entnommen und in ein mikrobiologisches Labor geschickt. Das Ergebnis liegt dann nach einer Woche vor.

Der erfolgreichen Vorbehandlung folgt die eigentliche parodontale Therapie. In den meisten Fällen wird diese konventionell (geschlossen) durchgeführt. Sie beinhaltet eine intensive tiefe Reinigung der Wurzeloberflächen von Belägen und von festen Ablagerungen unter lokaler Betäubung mit anschließender Glättung der Wurzeloberflächen. Das wird mithilfe von speziellen Handinstrumenten und Ultraschall durchgeführt.

Die chirurgische (offene) Behandlung kommt zum Einsatz bei schwerer Parodontitis, beim starken Knochenabbau zwischen den Zahnwurzeln an den Seitenzähnen oder wenn die geschlossene Therapie erfolglos war. Offen heißt dieses Verfahren, weil dabei das Zahnfleisch chirurgisch aufgeklappt wird und damit ein direkter Zugang und direkte Sicht auf den Defekt ermöglicht wird. Somit kann eine bessere Reinigung erfolgen.

Die Nachbehandlungs-Sitzungen sind die ersten zwei bis drei Termine im Anschluss an die Parodontitisbehandlung. Diese dienen der Nachsorge, zur unterstützenden medikamentösen Behandlung sowie der Erfolgskontrolle.

Die Erhaltungstherapie ist der wichtigste Teil der Parodontitisbehandlung.
Für einen dauerhaften Erfolg der durchgeführten Behandlung sind regelmäßige professionelle Prophylaxemaßnahmen in Verbindung mit intensiver, konsequenter und häuslicher Mundhygiene nämlich unerlässlich. Die Abstände zwischen den einzelnen Terminen der Erhaltungstherapie werden sehr individuell bestimmt. Diese sind von dem Zustand des Zahnfleisches, der Mundhygiene und dem Schweregrad der parodontalen Erkrankung abhängig. Da die Parodontitis eine Erkrankung ist, die man im klassischen Sinne nicht heilen kann, muss diese Erhaltungstherapie zeitlebens betrieben werden.